Aus dem Vorwort: "Ich weiß nicht, ob das Vorwort, das wir den Augen des Lesers unterbreiten wollen, sehr nützlich ist, und doch können wir dem Wunsche nicht widerstehen, wenn nicht das erste Kapitel, so doch die Einleitung dieses Buches daraus zu machen.
Je weiter wir im Leben, je weiter wir in der Kunst vorrücken, desto mehr überzeugen wir uns davon, daß nichts abgerissen und isoliert ist, daß die Natur und die Gesellschaft einen folge richtigen, nicht einen durch Zufälle bestimmten Gang geht, und daß das Ereignis, diese heitere oder düstere, wohlriechende oder übelriechende, lächelnde oder traurige Blume, die sich heute unter unsern Augen öffnet, ihre Knospe in der Vergangenheit und ihre Wurzeln vielleicht in alten Tagen hatte, wie sie ihre Frucht in der Zukunft treiben wird.
Solange der Mensch jung ist, nimmt er die Zeit, wie sie kommt: er blickt heiter auf das Gestern zurück, kümmert sich wenig um das Heute und kennt keine Sorge für den nächsten Tag. Die Jugend ist der Frühling mit seiner frischen Morgenröte und seinen schönen Abenden; zieht manchmal ein Sturm am Himmel aus, so bricht er unter Donner los und ist ebenso rasch vorüber: der Himmel aber blaut noch einmal so schön, die Atmosphäre ist noch einmal so rein und die ganze Natur lächelt freundlicher, denn zuvor."
Stuttgart, 1857
Übersetzer: E. Zoller
Editor: Hans-Jürgen Horn |