Vom Kriege
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- Kategorie: Zulu Empfehlung
- Veröffentlicht: Dienstag, 22. Juli 2025

Clausewitz begreift den Krieg nicht als mechanisches Handwerk, sondern als ein menschliches, politisches und dynamisches Phänomen, das sich aus dem Zusammenspiel von Gewalt, Zufall und politischer Absicht ergibt. Berühmt wurde seine Definition: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ Damit rückte er den Krieg aus der Sphäre der reinen Militärtechnik in den Kontext staatlicher Machtausübung und politischer Strategie.
Der Text ist kein systematisch abgeschlossenes Lehrbuch, sondern ein fragmentarisch gebliebenes Werk, das sich durch gedankliche Tiefe und intellektuelle Spannung auszeichnet. Die acht Bücher, von denen vor allem die ersten drei den größten Einfluss ausübten, kreisen um Fragen der Strategie, der Kriegführung, der Rolle des Zufalls und der moralischen Kräfte im Krieg. Clausewitz reflektiert dabei nicht nur über historische Beispiele, sondern versucht das Denken über den Krieg selbst auf ein neues Fundament zu stellen.
Trotz (oder gerade wegen) seiner Dichte und Komplexität bleibt „Vom Kriege“ bis heute Pflichtlektüre an Militärakademien weltweit – von West Point über Sandhurst bis zur Bundeswehrhochschule. Doch sein Einfluss reicht weit über das Militärische hinaus: Auch Politikwissenschaft, Unternehmensstrategie und Systemtheorie greifen immer wieder auf Clausewitz’ Denkansätze zurück, insbesondere auf sein Verständnis von Friktion, Schwerpunktbildung und der Dialektik zwischen Planung und Wirklichkeit.
Wer sich auf diesen Text einlässt, wird nicht nur militärisches Denken im 19. Jahrhundert verstehen lernen, sondern auch einen tiefen Einblick in die Grundstrukturen menschlichen Handelns unter extremen Bedingungen erhalten. „Vom Kriege“ ist daher nicht nur ein historisches Dokument, sondern ein bleibendes Werk über Macht, Risiko, Organisation – und den Menschen im Spannungsfeld zwischen Vernunft und Gewalt.
Das Werk:
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