Black - Leben und Abenteuer eines Schoßkindes von Alexandre Dumas.
Ein Auszug: "Der Chevalier de la Graverie machte zum zweiten Male die Runde um die Stadt.
Vielleicht wäre es logischer, dem Leser zuvörderst zu sagen, wer der Chevalier de la Graverie war und in welchem der sechsundachtzig Departements von Frankreich die Stadt lag, um welche er die Runde machte. Aber wir haben in einer Anwandlung von Humor, der wahrscheinlich eine Folge des unlängst eingeatmeten englischen Nebels ist, den Entschluss gefasst, einen neuen, noch nie dagewesenen Roman zu machen.
Wie man s anfängt, einen neuen, noch nie dagewesenen Roman zu machen? Man kehrt die Ordnung der andern Romane um.
Deshalb fangen wir nicht, wie es bisher Sitte war, beim Anfange, sondern beim Ende an. Dieses Beispiel wird gewiss Nachahmung finden, und in einiger Zeit wird man die Romane nur noch beim Ende anfangen.
Überdies haben wir noch einen andern Grund, die gewöhnliche Ordnung umzukehren: wir fürchten, dass die trockenen biographischen Notizen den Leser abschrecken und ihn bewegen würden, schon am Ende der zweiten Seite das Buch zuzuschlagen.
Vor der Hand wollen wir also nur sagen was wir ohne dies nicht verschweigen können, dass die Szene um das Jahr 1842 zu Chartres in der Landschaft Beauce, auf der um die alten Festungswerke der vormaligen Hauptstadt der Carnutes von Ulmen beschatteten Promenade eröffnet wird.
Mit diesem Vorbehalt hinsichtlich der Jugendzeit unseres Helden, oder vielmehr des einen unserer Helden, verwahren wir uns gegen die Beschuldigung, als ob wir den Leser hinterrücks mit einer langweiligen Jugendbiographie zu überfallen beabsichtigten. Wir fahren fort.
Der Chevalier de la Graverie war auf seiner zweiten Runde um die Stadt. Er kam eben an den Teil der Wallpromenade, wo man die großen Höfe der Reiterkaserne übersehen kann."
Pest, Wien und Leipzig, 1858
Übersetzer: Dr. G. F. W. Rödiger
Überarbeitet Mai 2021 / Erstversion 2019
Editor: Hans-Jürgen Horn |