„Die Menschen gehen hinaus in die die Weiten dieser Welt aus unterschiedlichen Gründen. Einige treibt die Liebe zum Abenteuer an, andere der Hunger nach wissenschaftlicher Erkenntnis. Wieder andere werden angezogen von der unerklärlichen Faszination des Unbekannten“.

Gunther Plüschow (1886-1931) war einer der bemerkenswertesten deutschen Offiziere der Kaiserzeit. In der Weimarer Republik wurde er als Dokumentarfilmer und Entdecker berühmt. Er durchlief die preußische Kadettenstalt in Berlin/Lichterfelde, wurde zum Marineoffizier und zum Flieger ausgebildet.

1914 kam er in die deutsche Kolonie Tsingtau, wo er als Aufklärungsflieger – der „Flieger von Tsingtau“ - berühmt wurde. Als einzigem deutschem Soldaten gelang ihm während des Ersten Weltkriegs die Flucht aus der Gefangenschaft in England. In den Jahren 1925 bis 1931 erkundete er per Schiff und Flugzeug das bis dahin unbekannte Feuerland und drehte hierüber Filme. 1931 verlor er in Argentinien bei einem Flugzeugabsturz das Leben. Seine persönliche Tüchtigkeit steht außer Frage; doch fehlte ihm, dem kaisertreuen Offizier, sehr oft die historisch-politische Urteilskraft.