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ebook Wie geheiratet wird - Die Tanzordnung
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Wie geheiratet wird - Die Tanzordnung
Aus fremden Zungen - Wie geheiratet wird und Die Tanzordnung als Sammelband von Emile Zola.

Auszug aus "Wie geheiratet wird":
"Im siebzehnten Jahrhundert ist Amor in Frankreich ein vornehmer Herr in prächtigen Kleidern, mit einem Federbusch, der von einer ernsten Musik angekündigt, durch die Salons schreitet. Er unterwirft sich einem sehr verwickelten Zeremoniell und wagt keinen Schritt zu machen, ohne dass derselbe im voraus geregelt ward; im übrigen ist er ein Edelmann vom Scheitel bis zur Sohle, gemessen in seiner Zärtlichkeit, ehrbar in seiner Freude. Im achtzehnten Jahrhundert ist Amor ein ausgeknöpfter Taugenichts. Er liebt, wie er lacht, um des Liebens und des Lachens willen, führt sich zum Frühstück eine Blonde, zum Mahl eine Braune zu Gemüte und behandelt die Frauen als Göttinnen, die die Lust mit offenen Händen unter alle ihre Verehrer verteilen. Ein Hauch von Wollust streift über die ganze Gesellschaft, führt den Reigen der Hirtinnen und Nymphen mit den entblößten, unter Spitzen erschauernden Busen; es ist eine anbetungswürdige Zeit, da die Sinnlichkeit Königin war, ein großes Genießen, dessen ferner Atem zugleich mit dem Duft gelösten Haares noch warm zu uns herüberschlägt. Im neunzehnten Jahrhundert ist Amor ein gesetzter junger Mensch, korrekt wie ein Notar, der Staatspapiere besitzt. Er geht in Gesellschaft oder verkauft irgend etwas im Hintergrunde eines Ladens; die Politik beschäftigt ihn, die Geschäfte nehmen seinen ganzen Tag von neun Uhr morgens bis sechs Uhr abends in Anspruch, und seine Nächte widmet er der Praxis in der Liederlichkeit, entweder einer Geliebten, die er bezahlt, oder einer legitimen Gattin, die ihn bezahlt."

Auszug aus "Die Tanzordnung":
"Georgette war erst vor kurzem aus dem Kloster gekommen, und die strahlenden Flammen des Ballsaals blendeten ihr kindliches Auge.

Ihre zart gebräunten Wangen zeigten jene goldigen Reflexe, die den Sizilianerinnen eigen, und ihre nachtschwarzen Augenbrauen verschleierten die Glut ihrer Blicke; aber im Ballsaal war sie noch das schüchterne Pensionsfräulein, die bei jedem Kompliment bis über die Ohren errötete."


Emile Edouard Charles Antoine Zola (* 2. April 1840 in Paris; † 29. September 1902 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Maler und Journalist.

Zola gilt als einer der großen französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts und als Leitfigur und Begründer der gesamteuropäischen literarischen Strömung des Naturalismus. Zugleich war er ein sehr aktiver Journalist, der sich auf einer gemäßigt linken Position am politischen Leben beteiligte.

Sein Artikel J’accuse …! („Ich klage an …!“) spielte eine Schlüsselrolle in der Dreyfus-Affäre, die Frankreich jahrelang in Atem hielt, und trug entscheidend zur späteren Rehabilitierung des fälschlich wegen Landesverrats verurteilten Offiziers Alfred Dreyfus bei.

Übersetzer: B. C.
Stuttgart und Leipzig, 1897
Editor: Hans-Jürgen Horn
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 Emile Zola   Deutsch  CC 3: by-nc-nd  11.12.2020  381.29 KB  41  1.971
Emile Zola Émile Édouard Charles Antoine Zola (* 2. April 1840 in Paris; † 29. September 1902 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Maler und Journalist.

Zola gilt als einer der großen französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts und als Leitfigur und Begründer der gesamteuropäischen literarischen Strömung des Naturalismus. Zugleich war er ein sehr aktiver Journalist, der sich auf einer gemäßigt linken Position am politischen Leben beteiligte.



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