Wanda Wielopolska oder: das Recht der Gewaltigen - Erzählung aus den Zeiten der ersten Teilung Polens.
Auszug: "Die Mittagssonne brannte heiß herab, und die fleißigen Arbeiter auf den Wiesen lagerten sich, um auf den frisch gemähten Grashaufen auszuruhen und sich zu erquicken. Kein Laut war auf der weiten Fläche vernehmbar. als manchmal ein gellendes Pfeifen, mit dem ein Arbeiter seinen Hund lockte, oder ein donnerndes »Bassam Teremtete«, mit dem das träge Gespräch der kleinen Abteilung gewürzt und aufgefrischt wurde.
Langsam und ermattet schlich ein altes Mütterchen, einen gefüllten Zwerchsack über der Achsel, den staubigen Weg entlang; wer sie so wandeln sah in den bunten, phantastischen Lappen, mit dem fliegenden graues Haar, das noch hin und wieder glänzende Spuren ehemaliger Schwärze aufzuweisen hatte, mit der braunen runzlichen Haut und den dunklen Augen, die noch jugendlich rollten und glühten, der hätte sie fragen mögen, weshalb sie nicht lieber auf ihrem langen Wanderstabe durch die Luft davon reite?"
Stuttgart, 1831
Editor: Hans-Jürgen Horn |