Joseph von Eichendorff
Joseph von Eichendorff (1788–1857)Die Seele wandert weiter, wo das Lied im Herzen Wurzeln schlägt.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff wurde am 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor in Oberschlesien geboren. Er entstammte einem alten katholischen Adelsgeschlecht, dessen wirtschaftliche Lage sich bereits zu seinen Jugendjahren verschlechterte. Diese Spannung zwischen Herkunft, Verlust und dem Blick in die Ferne prägt sein Leben wie auch sein literarisches Werk.
Seine Ausbildungsjahre führten ihn nach Breslau, Halle und Heidelberg, wo er sich in das geistige Umfeld der deutschen Frühromantik einfügte. Studien, Reisen und politische Unruhen – besonders die Zeit der napoleonischen Kriege – formten seine Wahrnehmung von Natur, Heimat und innerer Freiheit. Die lyrische Sprache, die aus diesen Erfahrungen entstand, verbindet Volksliednähe mit feiner Symbolik und einer charakteristischen Schlichtheit, die bis heute als Inbegriff romantischer Dichtung gilt.
Mit der Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ (1826) schuf Eichendorff eines der bedeutendsten Prosawerke der deutschen Romantik – eine Hommage an das freie Wandern, die Musik und die poetische Wahrnehmung der Welt. Seine Gedichte wurden vielfach vertont und zählen zu den meistgesungenen deutschsprachigen Texten des 19. Jahrhunderts.
Eichendorff starb am 26. November 1857 in Neisse. Sein Werk bleibt eine der tragenden Säulen der Romantik – ein literarisches Vermächtnis, das Natur, Glaube, Sehnsucht und Freiheit in einer unverwechselbar klaren Sprache verbindet.
Werke:
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Joseph von Eichendorff
Deutsch
26.03.2012
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