Alexandre Dumas’ „Die Geschichte eines Nussknackers“ (frz. Histoire d’un casse-noisette, 1844) ist mehr als nur eine Adaption – es ist eine Transformation. Dumas nimmt E. T. A. Hoffmanns phantastische Erzählung Nussknacker und Mausekönig und formt daraus ein französisches Weihnachtsmärchen, das den Geist der Romantik in die sanfte Sprache des Feuilletons überträgt. Er befreit Hoffmanns doppelbödige Psychologie vom Albtraumhaften und schafft stattdessen eine elegante, warmherzige Erzählung über kindliche Vorstellungskraft, Loyalität und Mut. Die Schlacht zwischen Spielzeugarmee und Mäuseheer wird bei ihm weniger zum Symbol des Unbewussten als zum Fest der Einbildungskraft – ein Triumph der Fantasie über die Schwere der Welt. Dumas’ Stil ist erzählerisch klassisch: leicht, humorvoll und didaktisch in der besten Bedeutung des Wortes. Wo Hoffmann Dunkelheit und Ironie streut, lässt Dumas Licht und Poesie leuchten. Diese Leichtigkeit machte seine Fassung zur literarischen Brücke für Tschaikowskys weltberühmtes Ballett Der Nussknacker – und damit zu einem der wirkmächtigsten Weihnachtsnarrative der Neuzeit. Für Zulu-Ebooks ist dieses Werk ein idealer Vertreter der Kategorie Märchen & Fantasy, zugleich eine Brücke zwischen deutscher Romantik und französischer Erzählkunst. Dumas zeigt, dass Übersetzen auch Umdeuten sein kann – und dass in jeder kindlichen Träumerei ein Stück universeller Literatur wohnt. |