Robert Louis Stevenson (175. Geburtstag)

Am 13. November 1850 wurde in Edinburgh ein Autor geboren, dessen Werk wie kaum ein anderes die Moderne des Abenteuer- und Spannungserzählens geprägt hat: Robert Louis Stevenson. In diesem Jahr jährt sich sein Geburtstag zum 175. Mal – ein kein „klassisch runder“, aber literarisch bemerkenswerter Anlass, um seinen Einfluss neu zu betrachten.

Stevenson war ein globaler Geist in einer Zeit, in der Weltläufigkeit noch Ausnahme war. Trotz lebenslanger gesundheitlicher Einschränkungen reiste er durch Europa, die USA und schließlich in die Südsee. Seine letzten Jahre auf Samoa machten ihn dort zu „Tusitala“, dem Geschichtenerzähler, der gleichermaßen geachtet wie geliebt wurde. Diese Perspektive aus kultureller Vielfalt, geografischer Distanz und menschlicher Nähe prägt viele seiner späten Texte.

Sein Werk bewegt sich elegant zwischen Abenteuertradition und psychologischer Tiefenbohrung. Die Schatzinsel hat das Bild des Piraten in der Popkultur praktisch neu erfunden: Augenklappe, Rumfass, Schatzkarte – vieles davon verdanken wir Stevensons literarischem Blick. Gleichzeitig legt Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde eine radikal moderne Seelenarchäologie frei. Der Roman gilt als frühe Auseinandersetzung mit Konzepten des Verdrängten, lange bevor Freud seine Theorien formulierte.

175 Jahre nach seiner Geburt lohnt ein erneuter Zugriff auf Stevensons Prosa – nicht nostalgisch, sondern als Erinnerung daran, wie zeitlos die Fragen nach Identität, Moral und Abenteuerlust sind. Für Zulu-Ebooks bleibt Stevenson ein Autor, dessen Gemeinfreiheit nicht nur Türen öffnet, sondern auch zeigt, wie relevant literarisches Erbe im digitalen Raum bleiben kann.

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