Wir sprechen von der Zeit zwischen dem Frieden von Tilsit und dem Congresse zu Erfurt, das heißt von der Zeit des höchsten Glanzes des Kaiserreichs. Eine Dame saß in ihrem Morgennegligee, bestehend aus einem langen Schlafmantel von indischem Musselin mit prachtvollen Balenciennen besetzt, unter welchen man nichts als die Spitzen von ein paar Sammtpantoffeln hervorblicken sah, mit einem Kopfputz nach der Mode jener Zeit, das heißt auf der Spitze des Kopfes thronend und die Stirne mit zahlreichen Locken von kastanienbraunen Haaren umschattend, welche durch die Regelmäßigkeit ihrer Ringeln verrieten, daß der Haarkünstler so eben erst da gewesen — diese Dame saß also auf einem mit blauem Atlas überzogenen Sofa in einem reizenden Boudoir, welches das entlegenste Zimmer einer Wohnung im ersten Stocke in Nro. 11 der Straße Taitbout war.
Übersetzer: Ludwig Hauff (1845) Editor: Hans-Jürgen Horn |