Mary Shelley

Ihr Herz schlug im Takt des Donners, wenn sie schrieb
Mary Wollstonecraft Shelley war eine der faszinierendsten Gestalten der englischen Romantik – Tochter zweier außergewöhnlicher Geister, selbst ein Genie zwischen Vernunft und Fiebertraum. Geboren am 30. August 1797 in London, war sie die Tochter der Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft und des Philosophen William Godwin. Früh verlor sie ihre Mutter, wuchs jedoch in einem Haus voller Bücher, Ideen und Revolution auf.
1814 verliebte sie sich in den Dichter Percy Bysshe Shelley – eine Liebe, die gesellschaftliche Normen sprengte und sie ins Exil führte. Aus dieser Verbindung wuchs nicht nur Leidenschaft, sondern auch ein künstlerischer Dialog, der zur Geburt eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur führte: Frankenstein oder Der moderne Prometheus (1818). In einer schicksalhaften Nacht am Genfer See, im Sommer 1816, als Sturm und Kerzenflackern die Atmosphäre verdichteten, gebar Mary Shelley die Idee eines Wesens, geschaffen aus Tod und Sehnsucht nach göttlicher Macht.
Doch Marys Leben war ebenso von Verlust geprägt: der Tod ihrer Kinder, der frühe Tod Percys, Armut und gesellschaftliche Ächtung. Dennoch schrieb sie weiter – mit ruhiger Entschlossenheit. Neben Frankenstein schuf sie Romane wie Valperga, The Last Man, Lodore und Falkner, Werke, die Einsamkeit, Erinnerung und menschliche Hybris verhandeln.
Mary Shelley starb am 1. Februar 1851 in London. Ihre Feder hat den modernen Mythos erschaffen: die Frage nach der Verantwortung des Schöpfers für sein Werk, nach dem Preis des Wissens. Ihr Schatten reicht bis in die Gegenwart, wo ihr Monster weiter lebt – in uns selbst.
Werke:
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