Das gelobte Land ist eine damals recht populäre Romantrilogie von Henrik Pontoppidan.
Auszug aus aus dem Buch: "Mehrere Tage lang hatte ein fürchterliches Unwetter in der Gegend gerast. Auf zerrissenen, schwarzblauen Wolkenschwingen war der Sturm von Osten geflogen gekommen und hatte den Fjord durchpeitscht, so daß große Schaumfetzen bis hoch hinauf auf die Felder geschleudert waren. An vielen Stellen hatte er dem Bauer die Wintersaat ganz zerwühlt, die Wiesen rasiert und die Gräben mit Erde und Sand verstopft, so daß das Wasser, das keinen Ablauf finden konnte, sich über Acker und Wege breitete. Überall sah man gestürzte Bäume, geknickte Telegraphenstangen, auseinandergerissene Kornmieten und kleine Vogelleichen; der Orkan hatte die Tierchen gegen die Erde geschleudert und auf der Stelle getötet.
Drinnen in dem Dörfchen, das ganz unbeschützt auf dem Gipfel eines hohen Hügels lag, war eine alte Scheune eines Nachts mit einem solchen Getöse umgeweht, daß die Bewohner des Dorfes aus ihren Betten gesprungen und im bloßen Hemd auf die Straße gestürzt waren. Viele Schornsteine waren in derselben Nacht von den Dächern heruntergefallen, und im Pfarrgarten waren alle Starenkasten aus den Bäumen herabgeweht. Ja, nicht einmal den Propst selber hatten die himmlischen Mächte verschont. Als er am Vormittag, als das Unwetter seinen Höhepunkt erreicht hatte, auf die Veranda hinaustrat, um die Zerstörung in Augenschein zu nehmen, hatte der Sturm den Hut von seinem weißen Kopf gehoben, ihn wie einen Ball an die Erde geworfen, ihn wie ein Rad den Weg entlang gerollt und ihn trotz aller Bemühungen in einer aufgewirbelten Staubwolke mit sich weggeführt.
Seit Menschengedenken hatte man solche Tage nicht erlebt."
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