In seinem charmanten Zyklus „Katzenfreundschaften“ öffnet Alfred Edmund Brehm das Fenster in die heimliche Welt der Mieze – lebendig, empathisch und zutiefst menschlich. Der kleine Band vereint vier feinsinnige Erzählungen: „Die Katze, das unbekannte Wesen“, „Die Katzen-Etikette“, „Katzenfreundschaften“ und „Meine wilde Falbkatze“.
Brehm geht über bloße Sachbeschreibung hinaus: Er schildert, wie Katzen ihre menschlichen Gefährten wahrnehmen und differenzieren – bekannt oder fremd, geliebt oder misstrauisch – und spürt ihren subtilen Sozialgeflechten nach. Eingänglich wird erzählt, wie Katzen Herrchen oder Frauchen überallhin begleiten, Nähe suchen oder auch wild und frei ihre Wege ziehen.
Tierische Freundschaften – etwa zwischen Katze und Hund oder zwischen Katze und Vogel – werden als Ausdruck tiefer Intelligenz und Empathie beschrieben. So möchte eine Katze ihrem Herrn eine Freude bereiten, indem sie einen verschwundenen Vogel unversehrt zurückbringt, oder schützt ihn instinktiv, indem sie einem Kanarienvogel gegenüber verteidigend eingreift.
Brehms Erzählstil verbindet wissenschaftliche Akribie mit erzählerischer Wärme. Er lässt seine Leserinnen und Leser die Katzen nicht nur sehen, sondern fühlen – als Begleiter, Freunde und feinsinnige Wesen. In diesen wenigen Seiten wird deutlich, wie sehr Brehm auch die intime Beziehung zwischen Mensch und Tier schätzt – ein poetisch-naturkundliches Kleinod. |