Robert Musil

Wir haben nicht zuviel Verstand und zu wenig Seele, sondern wir haben zu wenig Verstand in den Fragen der Seele.
Robert Mathias Edler von Musil wurde am 6. November 1880 in Klagenfurt geboren und starb am 15. April 1942 in Genf.
Schon früh war Musils Leben von Umzügen und Disziplin geprägt: Die Familie zog nach Böhmen, später lebte er in Steyr und Brünn. Er besuchte zunächst Schulen mit stark militärischer Prägung (Eisenstadt, Mährisch-Weißkirchen) – eine Erfahrung, die noch Jahre später in sein literarisches Denken einfloss.
Nach seiner technischen Ausbildung (Ingenieurstudium in Brünn) wandte sich Musil den Geisteswissenschaften zu: In Berlin studierte er Philosophie und Psychologie und promovierte 1908 mit einer Arbeit über Mach.
Sein literarisches Werk ist vielseitig: Er schrieb Romane, Novellen, Dramen, Essays und Texte zu gesellschaftlichen Fragen. 1906 erschien sein erster Roman Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, der bis heute als Klassiker der Moderne gilt.
Das zentrale Lebensprojekt Musils war jedoch Der Mann ohne Eigenschaften – ein unvollendet gebliebenes, hochkomplexes Werk, an dem er über Jahrzehnte arbeitete. Es gilt als einer der größten Romane der Moderne und reflektiert die politischen, sozialen und geistigen Desorientierungen der Zeit um den Ersten Weltkrieg.
Unter dem Druck der politischen Entwicklungen floh Musil 1938 aus dem nationalsozialistisch beeinflussten Österreich in die Schweiz. Dort lebte er in Genf, wo er 1942 einem Schlaganfall erlag.
Sein literarisches Denken war geprägt von einer nuancierten Skepsis, intellektueller Reflexion und dem Streben nach einem „Möglichkeitssinn“ – einem Denken, das nicht nur das Gegebene anerkennt, sondern das, was sein könnte.
Werke:
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