Die Bücher 1–8 stellen die sagenumwobene Vorzeit der Dänen dar. Der geschichtliche Teil (Bücher 9–16) reicht bis in die Regierungszeit Knuts VI. (1185). Eine deutsche Übersetzung des geschichtlichen Teils, insbesondere des 14. Buches mit seinen Bezügen zur Geschichte Mecklenburgs, existiert nicht.
Dänemark wird als altehrwürdiges Königreich dargestellt, als Land mit fest umrissenen Grenzen, einer einheitlichen Sprache und gemeinsamen Bräuchen, dessen Geschichte trotz der Unterbrechungen durch Bürgerkriege Kontinuität aufweist und dessen Bewohner das Bewusstsein einer gemeinsamen Vergangenheit und kultureller Identität verbindet.
Darüber hinaus dienen die Gesta Danorum auch der Rechtfertigung der Kriegsführung König Waldemars I. gegen die Slawen (Abodriten und Ranen). Saxo beschreibt die Wenden abwertend, er hebt ihre Andersartigkeit hervor. Die Dänen werden als fromme Christen geschildert, als unschuldige Opfer der slawischen Piratenüberfälle. Die Slawen erscheinen dagegen als heidnisch, als mordlustige Barbaren auf der Stufe wilder Tiere, die zunächst von Waldemar I. und seinen Kriegern und anschließend von christlichen Missionaren gezähmt werden mussten. Zur Veranschaulichung des bösartigen Charakters der Slawen beschreibt Saxo die Zerstörung durch die slawischen Überfälle auf die dänischen Küsten, insbesondere auf die der abodritischen Küste gegenüberliegenden Inseln Lolland und Falster.
Edition Zulu-Ebooks.com
Gesta Danorum, 1185
Übersetzer: Paul Herrmann (Leipzig, 1901)
Editor: Zulu-Ebooks.com (AD) |