D. Warf

Autor, Historiker im Herzen und literarischer Zeitkritiker
Lothar Hartung, geboren 1956 in Nordrhein-Westfalen, ist ein deutscher Autor, der lange Zeit einem ganz anderen Berufsweg folgte, bevor er sich dem Schreiben widmete. Erst später, im sogenannten „zweiten Leben“, begann er, seine Leidenschaft für Geschichte, Literatur und Sprache in publizierte Form zu gießen.
Bekannt wurde Hartung zunächst in Sammlerkreisen: Mit großer Akribie erforschte er historische Devotionalien, Orden und Abzeichen des 20. Jahrhunderts. Seine Kataloge – etwa über die Ehrenzeichen der Freikorps oder die Hoheitszeichen des Dritten Reiches – fanden weite Verbreitung unter Historikern und Sammlern. Diese Werke zeugen von einem tiefen Interesse für die Vergangenheit, zugleich aber auch von der kritischen Distanz, mit der Hartung die Verstrickungen und Brüche deutscher Geschichte betrachtet.
Unter dem Pseudonym D. Warf wandte er sich schließlich der literarischen Form zu. Sein Roman Puzzling Sophie ist dabei mehr als nur eine Erzählung: Es ist ein facettenreiches Mosaik aus Familiengeschichte, politischer Reflexion und philosophischem Nachdenken. Darin spiegelt sich Hartungs eigenes Ringen um Wahrheit und Erinnerung – das „Puzzle“ der Vergangenheit, das bis in die Gegenwart hineinwirkt.
Hartung schreibt mit einem klaren, manchmal essayhaften Ton, der seine Figuren zu Trägern geschichtlicher und gesellschaftlicher Erfahrung macht. Seine Themen reichen von der Aufarbeitung des Nationalsozialismus über die Nachkriegszeit bis hin zu aktuellen Fragen nach Macht, Demokratie und individueller Freiheit. Wer seine Texte liest, begegnet einem Autor, der nicht belehren, sondern zum Mitdenken anregen will – streitbar, kritisch, und stets mit dem Blick auf das Unfertige, das Rätselhafte unserer Geschichte.
Werke:
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