Autorisierte Übersetzung von Mathilde Mann aus dem Jahre 1900.
Aus dem Buch: "Auf einer der hölzernen Bänke im Wartesaal einer kleinen, ostjütischen Landstation saßen an einem Herbstabend ein paar Bauern und warteten auf einen Zug, der in einer kleinen Stunde kommen sollte. Während der Rauch aus ihren Pfeifen in langen Streifen durch die naßkalte Luft zog und sich zu einer bläulichen Wolke um die trübe leuchtende Lampe unter der Decke sammelte, saßen sie da und schwatzten über eine Reihe von Ereignissen, die seit längerer Zeit die Gemüter dort in der Gegend beschäftigt hatten.
Nach einer siebzehnjährigen Ehe hatte der Magnat der Gegend, Rittergutsbesitzer Engelstoft auf Sofiehöj und Agersögaard und Besitzer verschiedner zinsentragender Papiere, sich von seiner Gattin, einer geborenen van Decken, mit der er schon seit längerer Zeit sehr unglücklich gelebt, scheiden lassen. Eines Abends, auf einer Klubmaskerade im Städtchen, hatte er die Schwester des Realschuldirektors, ein ganz junges Mädchen von imponierender zigeunerartiger Schönheit, gesehen ..."
Henrik Pontoppidan (* 24. Juli 1857 in Fredericia; † 21. August 1943 in Kopenhagen) war ein dänischer Schriftsteller, der vor allem als Erzähler hervortrat. Mit Hans im Glück, zunächst zwischen 1898 und 1904 in acht Bänden veröffentlicht, schuf er „einen der umfangreichsten und bedeutendsten Romane der dänischen Literatur“. 1917 bekam er den Nobelpreis.
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