Annette von Droste-Hülshoff
Annette von Droste-Hülshoff (1797 – 1848)Ein Geist, der im Schatten stand – und doch heller leuchtete als viele im Licht.
Annette von Droste-Hülshoff zählt zu den herausragendsten Gestalten der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts. Geboren auf Burg Hülshoff bei Münster, wuchs sie in einem aristokratischen, geistig anregenden Umfeld auf, das ihr eine umfassende Bildung ermöglichte – zugleich aber auch den Zwiespalt zwischen künstlerischer Berufung und gesellschaftlicher Konvention nährte. Früh zeigte sich ihr dichterisches Talent; dennoch blieb sie zeitlebens von inneren Konflikten, Zurückgezogenheit und einer fragilen Gesundheit geprägt.
Ihr Werk verbindet romantische Sensibilität mit präziser Naturbeobachtung und psychologischer Tiefenschärfe. In Balladen wie „Der Knabe im Moor“ oder der Novelle „Die Judenbuche“ entfaltet sie eine eigentümliche Mischung aus lyrischer Klangkraft und düsterer Realistik – Ausdruck einer Frau, die zwischen Glauben, Zweifel und künstlerischer Unabhängigkeit stand. Ihre Sprache ist klar, melodisch und von eindringlicher Symbolik, ihr Blick scharf und moralisch unbeirrbar.
Droste-Hülshoff gilt als eine der ersten deutschen Autorinnen, die sich konsequent eine eigenständige Stimme in der Literatur erkämpften. Ihr Werk steht zwischen Romantik und Realismus, zwischen weiblicher Introspektion und gesellschaftlicher Beobachtung. Sie starb 1848 auf Schloss Meersburg am Bodensee, doch ihre Texte wirken bis heute als leise, kompromisslose Zeugnisse eines wahrhaft literarischen Lebens.
Werke:
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Annette von Droste-Hülshoff
Deutsch
13.10.2014
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