Leon Gozlan
Leon Gozlan (1803 – 1866)Das Leben ist ein Theater, doch nur wenige beherrschen die Kunst, ihre Rolle mit Würde zu spielen.
Leon Gozlan war ein französischer Schriftsteller und Journalist, dessen Schaffen zwischen Romantik und Realismus changierte. Geboren 1803 in Marseille als Sohn jüdischer Eltern, begann er seine Laufbahn zunächst als Redakteur in Pariser Feuilletons. Früh zeigte sich sein Gespür für gesellschaftliche Themen und sein Talent für erzählerische Zuspitzung – Eigenschaften, die ihn bald in die Nähe von Autoren wie Honoré de Balzac und Alexandre Dumas führten. Mit Dumas verband ihn eine langjährige Freundschaft, die sich auch in gemeinsamen Projekten und literarischen Anekdoten widerspiegelte.
Gozlan war ein Chronist des modernen Lebens, ein scharfer Beobachter der bürgerlichen Welt und ihrer Absurditäten. Seine Romane und Erzählungen – darunter Les Émotions de Polydore Marasquin (1843) oder Le Notaire de Chantilly (1847) – verbinden Humor, Gesellschaftskritik und feine psychologische Zeichnung. Er schrieb mit der Haltung eines ironischen Moralisten, der die Schwächen des Menschen ohne Bitterkeit, aber mit klarem Blick darstellt.
Als Mitglied der literarischen Kreise des 19. Jahrhunderts veröffentlichte er regelmäßig in Zeitschriften wie La Presse und Le Siècle. Trotz wachsender Popularität blieb er im Schatten der großen Romanciers seiner Zeit. Erst posthum wurde sein Beitrag zur Entwicklung des französischen Gesellschaftsromans stärker gewürdigt. Leon Gozlan starb 1866 in Paris. Seine Werke, von Ironie und Lebensweisheit durchzogen, sind Spiegel einer Epoche im Umbruch – zwischen Idealismus und nüchterner Moderne.
Werke:
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Leon Gozlan
Deutsch
07.11.2025
15.93 MB
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