Erckmann-Chatrian
Erckmann-Chatrian (1822–1890 / 1826–1890)Zwei Stimmen, ein Herz – und eine Heimat, die in ihren Geschichten weiterlebt.
Émile Erckmann (1822–1899) und Alexandre Chatrian (1826–1890) bilden eines der faszinierendsten Doppelgespanne der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Beide stammten aus dem Elsass – Erckmann aus Phalsbourg, Chatrian aus Soldatenthal (Soldatentahl) – und verbanden patriotische Leidenschaft, erzählerisches Talent und ein tiefes Gefühl für ihr Land. Gemeinsam schufen sie unter dem Pseudonym „Erckmann-Chatrian“ ein umfangreiches Werk, das zwischen volkstümlicher Erzählkunst, Historienroman und feinem Realismus oszilliert.
Ihre Geschichten – etwa „Geschichte eines Anno 1813 Konskribierten“ oder „Der Freund Fritz“ – verbinden den schlichten Ton mündlicher Überlieferung mit literarischem Anspruch. Sie erzählen von den kleinen Leuten: Bauern, Handwerkern, Soldaten – Menschen, die in Kriegen und politischen Umbrüchen standhalten. Nach der Niederlage Frankreichs 1870/71 wurden die beiden Autoren als „Sänger des Elsass“ gefeiert, ihre Bücher galten als Ausdruck einer friedliebenden, humanistischen Heimatverbundenheit.
Trotz ihres Erfolgs trennten sich Erckmann und Chatrian 1887 im Streit. Der eine – Erckmann – zog sich in die Stille der Vogesen zurück, der andere – Chatrian – starb kurz darauf geistig verwirrt. Doch ihr gemeinsames Werk blieb unsterblich: eine literarische Brücke zwischen Frankreich und Deutschland, zwischen Aufklärung und Romantik, zwischen Volk und Geschichte.
Werke:
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Erckmann-Chatrian
Deutsch
04.11.2025
16.35 MB
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