Eine Satire in Fantasygestalt – bissig, kurzweilig und treffsicher
In Jürgen Brandts pointierter Kurzgeschichte Des Königs Bluthunde erhebt sich kein finsterer Zauberer, keine Drachen und keine epische Völkerschlacht – sondern ein viel alltäglicherer Gegner: die Bürokratie. Was mit unscheinbaren Gebühren für Mühlen beginnt, wächst im Königreich zu einem grotesken System aus Abgaben und Vorschriften. Selbst Flüsse, Wälder und längst stillgelegte Bauten bleiben nicht verschont.
Mit scharfem Humor und leichter Feder entwirft Brandt eine Welt, die dem Leser nur allzu bekannt vorkommt. Hinter dem mittelalterlichen Kostüm blitzt die moderne Gesellschaft hervor – mit all ihren Formularen, Kontrollen und absurden Steuern. Im Zentrum steht Ritter Berk von Berghausen, der sich mit den titelgebenden „Bluthunden“ des Königs durch das Dickicht der Regeln kämpft und dabei auf ebenso komische wie entlarvende Situationen stößt.
Die Geschichte ist knapp, präzise und voller satirischer Spitzen. Kritiker lobten sie als „witzig, gut lesbar und in ihrer Satire klar erkennbar“ – ein kleines literarisches Juwel, das mit einer überraschenden Wendung endet und dennoch Hoffnung durchscheinen lässt.
Des Königs Bluthunde ist ein Muss für alle, die von Gebührenbescheiden und Amtsstuben genug haben und sich in einer humorvollen Fantasiewelt augenzwinkernd den Spiegel vorhalten lassen möchten. |
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