Anne Bronte
Anne Brontë (1820–1849)Schreib das Wahre, auch wenn’s die Norm verletzt
Anne Brontë, geboren am 17. Januar 1820 in Thornton (Yorkshire), war die jüngste der berühmten Brontë-Schwestern und ein stilles, aber kraftvolles literarisches Talent. Schon früh durchlebte sie Verlust – ihre Mutter starb, als Anne kaum ein Jahr alt war, und zwei ältere Schwestern fielen der Schwindsucht zum Opfer. Unter dem Dach des Pfarrhauses in Haworth aufgewachsen, verschmolz häusliche Enge mit geistiger Weite: Bücher aus dem väterlichen Haushalt, poetische Fantasiewelten und strenge Frömmigkeit prägten ihr Denken.
Ihre Lehrzeit verbrachte sie teils zu Hause, teils in der Schule Roe Head – doch ab 1839 war sie selbst Lehrerin: als Gouvernante in verschiedenen Familien, eine Erfahrung, die sie in Agnes Grey literarisch verarbeitete. In ihrem wohl berühmtesten Werk, The Tenant of Wildfell Hall (1848), schlug sie mutig eine Art Weg zur Selbstbefreiung ein – eine Frau verlässt ihren gewalttätigen Ehemann, um sich selbst und ihr Kind zu schützen. Dieser Roman gilt heute als frühes feministisches Manifest.
Doch das Leben nahm eine tragische Wendung: Nach dem Verlust ihres Bruders Branwell und ihrer Schwester Emily im Jahr 1848 verschlechterte Annes ohnehin fragile Gesundheit rapide. Ein Meeraufenthalt in Scarborough im Mai 1849 brachte keine Rettung. Am 28. Mai starb sie an Tuberkulose im Alter von 29 Jahren. Ihr literarisches Werk aber – gerade deren scharfsinnige Wahrheiten – leuchtet weiter und fordert uns heraus, Konventionen zu hinterfragen.
Werke:
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Anne Bronte
Deutsch
07.10.2019
2.5 MB
589
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