Hedwig Courths-Mahler (1867 – 1950) Romantikerin der Standesgrenzen – Opfer und Siegerin zugleich
Hedwig Courths-Mahler, geboren als Ernestine Friederike Elisabeth Mahler am 18. Februar 1867 in Nebra (Unstrut), wuchs unter schroffen Bedingungen auf: unehelich geboren, von ihrem Stiefvater abgelehnt, kam sie in Pflegefamilien.
Schon als Jugendliche verließ sie die Schule und arbeitete als Dienstmädchen oder Verkäuferin, zugleich ließ sie sich vom Lesen populärer Romane zu eigenen ersten Erzählungen inspirieren. 1889 heiratete sie den Dekorationsmaler Fritz Courths, bekam zwei Töchter und begann, im Schatten knapper finanzieller Mittel weiterzuschreiben.
Ihr literarischer Durchbruch fiel auf 1904: unter dem Künstlernamen Hedwig Courths-Mahler erschienen ihre ersten Fortsetzungsromane.
In Berlin entfaltete sie bald regen literarischen Verkehr – ihr Salon war Treffpunkt für Schauspieler und Kulturschaffende.
Ihre Romane folgen oft einem vertrauten Muster: Menschen aus einfachen Verhältnissen überwinden Standesgrenzen durch die Kraft der Liebe und siegen über Intrigen, zuletzt vereint und sozioökonomisch erhoben.
Bis zu ihrem Tod am 26. November 1950 in Tegernsee (manchmal auch: Rottach-Egern) verkaufte sie etwa 208 Romane mit geschätzten Gesamtauflagen von rund 80 Millionen Exemplaren.
Auch wenn sie gelegentlich als „Königin des Kitschromans“ verspottet wurde, blieb ihre Leserschaft beständig – zahlreiche ihrer Werke wurden verfilmt, und als Heftromane sind Ausgaben ihrer Stücke bis heute populär.
Werke: