Jean Louis „Hans“ Hyan (* 2. Juni 1868 in Berlin; † 6. Januar 1944 ebenda) war ein deutscher Kabarettist, Gerichtsreporter und Schriftsteller. Er verfasste vor allem Kriminalromane, aber auch Drehbücher.
Hyan war der Sohn des Kaufmanns Albert Jules Hermann Hyan und dessen Ehefrau Anne Marie Claire, geborene Hartmann. Er besuchte das Gymnasium in Prenzlau, Brandenburg. 1901 hob er in Berlin das Kabarett „Zur Silbernen Punschterrine“ aus der Taufe, das bis 1904 bestand.
Im Vortrag erinnerte der Kabarettist an Aristide Bruant, von dem er auch Texte las. Hyan war liberal und sozialkritisch eingestellt. In Maßen schlug sich das auch in den zahlreichen Kriminalromanen nieder, die er nach seiner Bühnenzeit schrieb. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender berichtet von 70 Arbeiten. Hyan verfasste zudem ab 1913 Drehbücher für Filme und führte auch mehrmals Regie.
Sybille Buske bezeichnet Hyan auch als „Sexualreformer“. Offenbar trug er zu Studien über (Homo)sexualität bei.
Hyan war von 1898 bis 1919 mit Käthe Hyan (1875–1958) verheiratet, die seine Liedtexte vertonte und auf der Laute begleitete. Ein Enkel Hyans war der Maler Jacques D. Hyan (1937–2008). Laut diesem war sein Großvater mit Heinrich Zille befreundet, der auch für Hyan illustriert habe.
Hyans Nachlass befindet sich in der Berliner Akademie der Künste.
Quelle:
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